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Wie werden wir morgen arbeiten? Unsere Zukunft durch New Work

Geschrieben von Anna Lossmann | 30.06.25 15:38

Eine berechtigte Frage, die sich viele Menschen in der heutigen Arbeitswelt immer wieder stellen, lautet: Wie werden wir morgen arbeiten?

Doch was genau versteht man unter dem Begriff "New Work" und welche Maßnahmen tragen dazu bei, diese "neuen" Konzepte in Unternehmen zu etablieren?

New Work: Eine grundlegende und nachhaltige Transformation der Arbeitswelt 

Der Begriff "New Work" lässt sich auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurückführen. Der Begriff wird heute jedoch eher allgemein verwendet und steht für eine grundlegende sowie nachhaltige Veränderung der Arbeitswelt (vgl. Hackl et al. 2017: 3). 

Das Konzept hat seine Ursprünge in den frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, wobei es eine sozialphilosophische Idee darstellte. Dabei subsumieren sich diese Veränderungen unter Stichworten wie Vereinbarkeit von Arbeits-und Privatleben, Flexibilisierung, Agilität und Sinnstiftung von Arbeit. Die digitale Transformation fungierte dabei als Ermöglicher sowie Beschleuniger (vgl. Hofmann et al. 2019: 4). 

Darüber hinaus sind vier Stoßrichtungen von New Work erkennbar:

Umsetzungsformen in Richtung örtlicher und zeitlicher Flexibilisierung, Umsetzungsformen in Richtung zunehmend agiler und projektbasierter Organisationsformen sowie Umsetzungsformen in Richtung einer zunehmenden praktischen Relevanz der Wertebasierung von sowie Sinnstiftung durch Arbeit (vgl.  Hofmann et al. 2019: 4). 

Außerdem stoßen die Technologisierung und die digitale Transformation überall im Tagesgeschäft Entwicklungen an (vgl. Bünnagel/Adsiz 2024: 13). 

Wenn sich Unternehmen dazu entscheiden New Work Konzepte umzusetzen, müssen sie offen für Veränderungen sein, da sich einiges verändern wird. 

Es existieren verschiedene Maßnahmen zur Ermöglichung von New Work Ansätzen

Ein wichtiger Aspekt von New Work ist die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten, zum Beispiel durch Home Office oder Remote Work. Dafür müssen Arbeitsprozesse ortsunabhängig durchführbar sein.

Um eine umfassende Zusammenarbeit zu fördern, ist es entscheidend, dass Unternehmen die Architektur ihrer Büroräume anpassen. Besonders geeignet sind Open-Space-Büros und Coworking Spaces, die die Kommunikation zwischen den Teams verbessern.

Auch Räume für Sport- oder Entspannungszwecke können helfen, in den Pausen neue Energie für die zweite Arbeitshälfte zu schöpfen. Bei Timmermann gibt es zum Beispiel den "Raum Raum", der über ein Bett für einen "Powernap" und Sportgeräte für kurze, konzentrierte Trainingseinheiten verfügt.

Die Förderung flacher Hierarchien ist ebenfalls entscheidend. Dies erfordert jedoch die Abgabe von Kontrolle und die Förderung von Partizipation. Timmermann lebt diese Prinzipien durch eine Lerngemeinschaft und eine positive Fehlerkultur, in der sich Mitarbeiter*innen regelmäßig Feedback geben und aus Fehlern aktiv lernen können.

Eine weitere Maßnahme ist das Coaching von Führungskräften, das flexibel und effizient ist und Führungskräften Hilfe zur Selbsthilfe bietet.

Ein offenes Austauschformat stellen Communities of Practice dar, die für den Austausch zu hybriden Arbeitsthemen genutzt werden können. Dies fördert eine Lerngemeinschaft über verschiedene Funktionen hinweg.

New Work geht ebenfalls mit einer Förderung der Individualität einher. Dies impliziert unter anderem die Beteiligung der Mitarbeiter*innen an der Strategieentwicklung sowie die Festlegung der Lern-und Leistungsziele durch die Mitarbeiter*innen selbst. Auch die Förderung der Selbstbestimmung ist ein wesentlicher Aspekt - Ein Teil der Arbeitszeit kann für kreative sowie eigene Projekte genutzt werden (vgl. Hackl et al. 2017: 72). 

Die Förderung der Individualität durch die Gewährung von Freiräumen und die Beteiligung von Mitarbeiter*innen an Unternehmensprozessen erzeugt nachweislich Commitment als zentrale Einflussgröße der Zielerreichungsqualität. Dies wiederum fördert die Bindung des einzelnen an das jeweilige Unternehmen und kann die Begeisterungsfähigkeit erhöhen (vgl. Hackl et al. 2017: 74). 

 

Fazit 

New Work ist weit mehr als nur ein Trend – es ist ein grundlegender Wandel in der Art und Weise, wie wir arbeiten und zukünftig unser Berufsleben gestalten werden. Während die Herausforderungen vielfältig sind, bieten die Vorteile einer New-Work-Kultur, wie erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, zunehmende Produktivität und eine bessere Work-Life-Balance, einen klaren Anreiz für Unternehmen, diesen Wandel aktiv zu gestalten. 

Quellen: 

- Bünnagel, W.; Adsiz, S. (2024): Modern Teaming. Praxisleitfaden für eine digitalisierte Arbeitswelt. 1. Aufl., Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart. 

- Hackl, B.; Wagner, M.; Attmer, L.; Baumann, D. (2017): New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt. Springer Gabler. 

- Hofmann, J.; Piele A.; Piele, C. (2019): New Work - Best practices und Zukunftsmodelle. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.