Agilität – warum brauchen wir das eigentlich? Hast du dich auch schon mal gefragt, warum diese Form des Arbeitens zurzeit so erfolgreich ist? Was die Vorteile des agilen Arbeitens sind und ob es sich dabei um mehr als eine Modeerscheinung handelt, erfährst du hier.
Agilität bezeichnet die Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Menschen bzw. in Strukturen und Prozessen. Unternehmen und Personen reagieren flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen. Dazu gehört z. B., dass Unternehmen, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv handeln.
Diese Art des Arbeitens bringt drei entscheidende Vorteile mit sich:
Heute gibt es für jedes Produkt viele Alternativen. Egal, ob Smartphones, Kleidung oder Staubsauger – die Auswahl, die den Kund*innen angeboten wird, ist riesig. Deshalb wird es für Unternehmen immer wichtiger, Produkte zu entwickeln, die genau zum Kunden und seinen Wünschen passen.
Agiles Arbeiten legt großen Wert auf die frühe Einbindung der Kunden. Die künftigen Nutzer sollen bereits während der Produktentwicklung stark miteingebunden werden und in regelmäßigen Abständen beispielsweise ihre Meinung zum aktuellen Stand, möglichen Schwierigkeiten in der Bedienung oder essenziellen weiteren Funktionen des Produkts abgeben. Der Vorteil hier: Mitarbeiter erhalten Feedback nicht erst nach dem endgültigen Release, wie es in nicht-agilen Entwicklungen oft der Fall ist, sondern können es direkt in ihren Arbeitsprozess einfließen lassen.
So entsteht ein gutes Zusammenspiel zwischen Kund*innen und Mitarbeiter*innen: Kund*innen fehlt oft das technische Verständnis dafür, was ihrem Bedarf am besten entspricht. Die Expert*innen für die technischen Möglichkeiten eines Produkts stehen auf Unternehmensseite. In einem iterativen Prozess finden Kund*innen und Expert*innen gemeinsam heraus, welches Produkt am besten zu den Kund*innen passt.
Durch die enge Zusammenarbeit von Mitarbeiter*innen und Kunden werden schneller und passgenauer Produkte entworfen
Das hat auch große Vorteile für die Kund*innen: Sie bekommen schneller Produkte, die sie wirklich wollen, weil sie früher und enger in die Produktentwicklung einbezogen sind.
Viele Unternehmen sind damit sehr erfolgreich, z. B. Spotify, BMW oder auch die Bank ING. Spotify hat es durch die agile Entwicklung geschafft, etablierte Konkurrenten wie Apple Music abzuhängen und Marktführer im Musikstreaming zu werden.
Eine agile Überzeugung ist, dass Kund*innen-Zentrierung und Mitarbeiter*innen-Zentrierung kein Widerspruch sind. Denn Mitarbeiter*innen-Zentrierung, ein wichtiges agiles Prinzip, ist essenziell, um auch die Mitarbeiter*innen zufriedener zu machen. Wenn man Mitglieder agiler Teams befragt, geben sie regelmäßig an, durch mehr Selbstbestimmung, Verantwortung und Selbstwirksamkeit deutlich zufriedener zu sein.
Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit wirkt sich positiv auf die Kund*innen-Zufriedenheit aus
Der erfolgreiche britische Unternehmer Richard Branson hat diesen agilen Gedanken so zusammengefasst: „Clients do not come first. Employees come first. If you take care of your employees, they will take care of the clients.“
Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit hängt also auch stark mit Kund*innen-Zufriedenheit zusammen. Die besten technischen Lösungen für Kunden können diejenigen entwickeln, die die Technik am besten kennen. Das sind gewöhnlich die Mitarbeiter*innen. Diese solltest du richtig in Szene setzen, damit sie die Bedarfe der Kund*innen optimal erfüllen.
Mit den folgenden Maßnahmen förderst du eine gute Arbeitsumgebung für dein Team:
Wenn also die Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit hoch ist, gehen die Mitarbeiter*innen eher auch die Extrameile für die Kund*innen, was sich wiederum positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.
In vielen Organisationen wird schon vor einem Projekt festgelegt, was alles gemacht werden soll. Das trägt meist dazu bei, dass das Projekt mehr kostet und viel länger dauert als geplant – denk nur an den Berliner Flughafen.
Agiles Arbeiten kann dabei helfen, das besser zu machen. Nicht, weil du es durch Agilität schaffst, das Gleiche in der Hälfte der Zeit zu erledigen. Vielmehr reduzierst du den Umfang des Projekts und machst nur, was auch wirklich gebraucht wird. Alles andere lässt du einfach weg. Bei Software z. B. wird ein Großteil der Features so gut wie nie benutzt. Zeit und Kosten für die Entwicklung dieser Features können eingespart werden.
Agiles Arbeiten hilft ineffiziente Arbeitsschritte zu reduzieren
Wie du rausfindest, was für ein Produkt wirklich nötig ist? Agilität setzt auf enge Kund*innen-Einbindung. Schon früh im Entwicklungsprozess holt ihr euch Kund*innen-Feedback und passt dein Produkt an.
In umkämpften Märkten ist eine hohe Geschwindigkeit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Denk z. B. an das soziale Netzwerk Google+. Dieses Produkt war im Grunde nicht so schlecht. Dennoch konnte es nicht richtig durchstarten, weil es Facebook schon gab und die Leute es einfach nicht mehr wirklich brauchten.
Warum Agilität für dich also interessant sein sollte: